Mit diesem Wissen ist Iaido immer eine Suche nach dem aktuellen Zustand
in unserem Innern. Erst dadurch kommen wir den Silben I und Ai (von iru - Leben und ai - Harmonie) näher, die uns nachhaltig in unserer Entwicklung prägen können. Der Begriff "Do" bezieht sich im weiteren auf die stark durch den Zen-Buddhismus geprägte Form des langfristigen (oder) andauernden Trainings mit bestimmten Zeremonien und kultivierten Umgangsformen. Die Übung der alten Kriegskunst, die mit Hilfe der "Do-Aspekte" den Übergang in die friedlichen Epochen der japanischen Geschichte gefunden
hat, kann uns zu einem inneren Kampf und damit einer Selbstreifung führen.
Die Wechselwirkung zwischen den Belangen der Gesellschaft und des eigenen ehrenvollen Verhaltens schafft mit Budo eine höhere Instanz, der gegenüber bis heute Rechenschaft abzulegen ist. Durch den Versuch, einen Reifeprozess durch ein Training ohne kämpferischen Aspekt, anders gesagt durch "Nicht-Kämpfen", anzustoßen und somit bereits auf einer hohen Entwicklungsstufe den Weg zu beginnen, verlieren wir unsere Herkunft und das eigentliche Ziel aus den Augen. "Schönes" Iaido tritt auf der Stelle, ist außerhalb einer möglichen Entwicklung und dient uns nur zur "tänzerischen" Körperertüchtigung. Daher ist es notwendig, die Übungen des "Seitei Iai" im persönlichen Training mit einem Lehrer um die Aspekte des tatsächlichen Kampfes zu bereichern, dabei unsere Schwächen und damit auch den "Weg" für uns zu entdecken.